Die Familie Lebenstein besteht aus Nathan und Lotte Lebenstein, ihre Kinder Rosa, Hildegard, Alice und Alexander Lebenstein und die Geschwister von Nathan Ranette,Berta, Jeanette und Julie.
Lotte Lebenstein wurde am 18.09.1884 in Jever geboren und heiratete am 10.11.1914 Nathan Lebenstein, welcher am 21.4.1880 in Haltern geboren ist. Sie wohnten mit ihren Kindern in Haltern im Haus Disselhof 36 und Nathan betrieb dort eine Schlachterei.
Rosa Lebenstein wurde am 22.06.1918 in Haltern geboren und später gelang ihr die Emigration nach England. Anschließend heiratete sie und lebte zuletzt in den USA.
Hildegard Lebenstein wurde am 12.06.1915 in Haltern geboren und starb am 10.03.1932. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in Haltern beerdigt.
Alice Lebenstein wurde am 16.07.1920 in Haltern geboren und am 23.02.1939 gelang ihr die Emigration nach England. Danach heiratete sie und lebte zuletzt in den USA.
Alexander Lebenstein wurde am 03.11.1927 in Haltern geboren. In seiner Schulzeit erlitt er Diskriminierung und musste später von der Marienenschule zur jüdischen Schule in Reklinghausen wechseln.
Ab dem 12.11.1938 wohnte Alexander mit seinen Eltern im Judenhaus (Ghetto) in der Münsterstraße 28. Im Jahr 1939 wurde bei Alexander und Nathan der Namenszusatz „Israel“ und bei Lotte der Name „Sara“ ergänzt. Am 23.02.1942 erfolgte die Deportation der Drei von Haltern ins Ghetto/KZ Riga. Nathan starb am 23.03.1942 und Lotte starb im September 1942 in Auschwitz. Die Namen Nathan und Lotte Lebenstein stehen auf dem Gedenkstein in Haltern. Die Namenszusätze der Drei wurden im Jahr 1946 gelöscht. Alexander Lebenstein wurde nach der Deportation nach Riga in das KZ Stutthof verlagert und dort von Alliierten befreit. Alexander bekam keinen deutschen Pass mehr, sondern nur eine Bescheinigung, dass er ehemaliger Bürger von Haltern war, da seine Deportation als Ausbürgerung gesehen wurde. Er zog in die USA und besuchte erst im Jahre 1995 Haltern erneut. Er starb am 28.01.2010 in der USA und sein Name steht ebenfalls auf dem Gedenkstein in Haltern.
Quellen:
- Der Text (auf dem die Infos basieren) wurde von Friederike Himmelmann, Linda Santowski und Dorit Bonk im Grundkurs Geschichte der Jahrgangsstufe 12 des Joseph-König-Gymnasium Haltern am See im Schuljahr 2014/15 verfasst.
- https://erlebe-haltern.de/juedischer-friedhof/
- “Erinnern & Gedenken gegen Vergessen & Verdrängen” – von Dieter Stüber (zweite Auflage, Haltern 2017)
- “Die Geschichte der Juden in Haltern” – ein Projekt der Klassen 12 der Höheren Handelsschulen an der Hans-Böckler-Kollegschule Haltern in Zusammenarbeit mit der Stadt Haltern